Vor dem Flop
Die erste Phase beim Pokern nennt man Preflop. Dies ist die Phase, in der man seine 2 Starthände sieht, jedoch noch keine Karten in der Mitte liegen. In dieser Phase kommt es deswegen hauptsächlich auf die eigene Handstärke an.
Da wir in diesen Artikeln davon ausgehen, dass die Pokerkarriere auf den untersten Limits beginnt, muss sich das Preflopspiel an die dort vorhandenen Spieler ausrichten. Um dies zu tun, müssen wir analysieren, welche Spielertypen auf diesem Limit spielen.
Auf der untersten Limits gibt es hauptsächlich Spieler, die Preflop zu viele Hände spielen. Diese Spieler spielen oftmals bis zu 80% ihrer Starthände. Dies ist definitiv eine falsche Spielweise und genau dieses müssen wir ausnutzen. Die generelle Preflop Theorie besagt, dass man nur sehr starke Hände spielen muss, wenn der Gegner zu viele Hände spielt und mehr Hände (jedoch weit weniger als 80%) wenn der Gegner zu wenige Hände spielt.
Wir spielen Preflop nur mit den starken Händen, da wir mit Ihnen von den schlechten Spielern oftmals ausbezahlt werden. Weniger starke Hände sind schwieriger gegen diese Gegner zu spielen, da man die Gegner nicht einschätzen kann. Sie können so ziemlich alles auf der Hand halten. Die devise heisst demnach, dass wir nur starke Hände spielen, mit denen wir bei passendem Flop sicher sind vorn zu liegen und dann die Gegner auszunehmen.
Nachdem wir nun grob analysiert haben, wie man auf diesem Limit Preflop spielen muss, wird nun vorgestellt, welche Hände man konkret und in welcher Weise spielt.
Man kann die Starthände grob in 3 Kategorien einteilen. Hände die geraist werden, Hände mit denen man callt und Hände die man nicht spielt.
Definition zum abkürzen der Auflistung:
AA,KK,QQ ... steht für Paare (Ass, Ass; König, König; Dame, Dame)
AK-AJ ... steht für alle Asse mit den Beikarten König bis Bube (Ass, König; Ass, Dame; Ass, Bube)
Positionen an einem 10 Spieler Tisch:
Big Blind: Der Spieler, der den großen Einsatz leisten muss.
Small Blind: Der Spieler, der den kleinen Einsatz leisten muss.
Button: Der Spieler, der rechts vom Small Blind sitz.
Späte Positionen: Die zwei Spieler zur rechten vom Button.
Mittlere Positionen: Die zwei Spieler zur rechten von den späten Positionen.
Frühe Positionen: Die drei Spieler zur rechten von den mittleren Positionen.
Suited Hände werden mit einen "s" gekennzeichnet, unsuited Hände haben ein "o". (Suited heisst, dass sie zum Beispiel beide von Pik sind). Wenn die Hand keine Kennzeichnung hat, dann ist es egal, ob diese suited oder unsuited ist.
Hände zum raisen um einen Betrag zwischen 3 und 4 Big Blinds:
Hände mit denen man aus jeder Position raist:
AA-99
AKo-AJo
AKs-ATs
KQo-KJo
KQs-KTs
QJ
Hände mit denen man zusätzlich aus einer späten Position, oder dem Button raisen kann:
88-77
ATo
A9s
KTo
QT
JTs
Hände zum callen:
Hände mit denen man aus frühen und mittleren positionen callt:
88-22
ATo
KTo
QT
Hände mit denen man zusätzlich aus einer späten position, oder dem Button callt:
A9o
k9s
JTo
Das Spiel auf den Blinds wurde in der oberen Auflistung ausgelassen, da dieses sehr speziell ist. Wenn man auf dem Small Blind completen kann (nur zum Big Blind auffüllen), dann kann man bereits viel schlechtere Hände callen. Man kann neben allen Hände, die man in den anderen Positionen callen können zudem alle hände die connected sind completen (z.B. 45o). Darüber hinaus können alle Hände, die 1 bis 2 gappers und suited bis runter zu 35s completen (86s, 85s, 75s, 74s, etc.). Raisen kann man auf dem Small Blind in etwa die Hände, die man in früher position raist.
Auf dem Big Blind darf man NIE folden, wenn man den Flop umsonst anschauen kann. Auch wenn man z.B. nur 72o hat, so kann der Flop diese Hand immernoch zu einer starken Hand machen. Ansonsten spielt sich der Big Blind identisch zu den frühen Positionen.
Nun Wissen wir, wie wir spielen, falls niemand vor uns geraist hat. Wenn vor uns geraist wurde, wird das Preflop Spiel komplizierter. Die Premium Hände (AA-QQ und AK) werden immer reraised (also noch einmal erhöht) andere Hände, die ansonsten eine raise Hand wären, können gecallt werden. Für das Spiel gegen einen Raise muss man ein Gespür entwickeln. Es ist zudem entscheidend, ob man auf den raiser Position hat. Wenn man in den folgenden Runden jeweils vor dem raiser seinen Zug machen muss, dann hat man eine wesentlich schlechtere Ausgangssituation, als wenn man erst schauen könnte was er macht und an Hand dieser Informationen seine Entscheidung trifft. Eine grobe strategie lautet: Die besten Hände werden bei Gegenwehr auch bis zum Allin geraist, darunter fallen 2 Asse oder 2 Könige. Mit Händen wie 2 Damen oder Ass König raist und reraist man gern Preflop, wenns jeodch zu teuer wird muss man entweder nur callen um zu sehen was der Flop bringt, oder man foldet (dies tut man auf den niedrigen Limits jedoch selten mit solchen Händen). Die Paare können weiterhin gecallt werden, gibt es jedoch 2 raises von uns sollten wir auch diese Hände folden (z.B. 77, 88).